Bürokratiewahn im Steuerrecht?

Zur Identifikation von Unternehmen existiert eine Vielzahl von Registern in Deutschland, zB das Handelsregister, das Genossenschaftsregister und das Partnerschaftsregister. Für steuerliche Zwecke werden Steuernummer, Steuer-Identifikationsnummer und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer erteilt. Doch damit nicht genug - für steuerliche Zwecke werden weitere zusätzliche Identifikationsnummern eingeführt: die Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.) zum 1.11.2024 und die Kleinunternehmer-Identifikationsnummer (KU-IdNr.) zum 1.1.2025.

Ist das steuerlicher Bürokratiewahn?

Jedenfalls zur Umsatzsteuer nicht. Denn die neue Kleinunternehmer-Identifikationsnummer hat eine sinnvolle Funktion: Sie ermöglicht Kleinunternehmern ab dem 1.1.2025 steuerfreie Umsätze im europäischen Ausland, dh. auf dem Gebiet der Europäischen Union, zu erzielen, und zwar nach Maßgabe der geplanten Änderungen durch das Jahressteuergesetz 2024. Damit können Kleinunternehmer ab dem 1.1.2025 unter Umständen Umsätze in Höhe von bis zu € 100.000,-- pro Jahr ohne Umsatzsteuerbelastung europaweit vereinnahmen. Hierzu wird mit dem § 19a UStG ein neues besonderes Meldeverfahren beim Bundeszentralamt für Steuern für die Anwendung der entsprechenden Steuerbefreiung in anderen Mitgliedstaaten eingeführt. Im Zuge dessen wird dann die Kleinunternehmer-Identifikationsnummer erteilt.

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Aktuelles zur neuen Wirtschafts-Identifikationsnummer iSd. § 139c AO lesen Sie hier auf der Homepage des BMF: Zum Artikel >